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Einen Röhrenverstärker bauen, Teil 3: Testen des Prototyps, Anpassungen am Design und Planung des Gehäuses

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Einen brandneuen Röhrenverstärker mit dem Design des RH84 und Standardbauteilen bauen.

In den vorherigen Beiträgen habe ich das Design des RH84 erläutert und den Bau eines Einkanal-Prototyps beschrieben. Da der Verstärker eine Spannung von 315 V benötigt, müssen bestimmte Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass niemand alleine daran arbeiten sollte, und auf der Website von Valve Heaven sind zusätzlich einige Sicherheitstipps zu finden, an die man sich vernünftigerweise halten sollte.

Warnung: Dies ist weder eine Anleitung, noch handelt es sich hierbei um Sicherheitsvorschriften. Sie sollten nur dann an Hochspannungsgeräten arbeiten, wenn Sie entsprechend qualifiziert sind und sich der Aufgabe gewachsen fühlen!

Den Prototyp fertigstellen

Jetzt war es soweit: Ich konnte dem Einkanal-Prototyp den letzten Schliff geben und sehen, wozu er imstande war. Zuerst musste der Audio-Transformator (123-7242) angeschlossen werden.

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Ich habe auf der PDF-Datei mit dem Datenblatt nachgesehen und die auf dem Transformator markierten Pin-Nummern gefunden. Anscheinend musste die 315-V-Stromquelle mit Pin 6 und Pin 10 mit Pin 7 der EL84-Röhre verbunden werden.

Wir haben den Stromkreis noch einmal geprüft und festgestellt, dass die Verbindungen zu einigen der Pins an der 12AT7-Röhre geändert werden mussten. Es war das erste Mal, dass ich mit Röhren arbeitete, und ich hatte übersehen, dass es sich um eine Dualtriode, also eigentlich um 2 Röhren in einem handelte (obwohl ich sie in meinen ursprünglichen Plänen als „Doppeltriodenröhre“ eingezeichnet hatte!). Daher musste ich entweder die eine Seite oder die andere verwenden und durfte die Verbindungen nicht wie zuvor frei kombinieren. Ich hatte dadurch außerdem einen „Aha-Moment“: Ich hatte mich gefragt, warum in anderen Beispielen manche RH84-Verstärker drei Röhren hatten und nicht vier. Das lag daran, dass man beide Seiten der 12AT7-Röhre verwenden kann, eine für jeden Kanal.

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Da unsere Stromversorgung noch nicht fertig war, haben wir zu diesem Zeitpunkt Tischnetzteile verwendet: eines mit Hochspannung (für die 315 V) und ein gewöhnliches für die 6,3-V-Röhrenheizungen.

Für den Fall, dass alles komplett schiefgehen würde, haben wir lieber nur einen alten Lautsprecher verwendet. Dieser wurde an den S-Pin und die 8-Ohm-Pins des Audiotransformators angeschlossen.

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Zunächst haben wir nur die 6,3 V angeschlossen, um zu sehen, ob die Röhren aufleuchten. Dabei haben wir festgestellt, dass dies nur bei der EL84 der Fall war. Wieder lag es daran, dass die 12AT7 eine Dualtriode ist und daher eine doppelte Heizung hat. Anstatt einen Pin der Heizung an die 6,3 V anzuschließen und den gegenüberliegenden zu erden, mussten wir die Masse mit dem mittleren Anschluss der Heizung (Pin 9) verbinden. Danach sahen wir, dass beide Röhren glühten, und konnten nun die 315 V anschließen.

 

Wir waren mit dem Klang zufrieden, vor allem, wenn man bedenkt, was wir für einen Lautsprecher verwendet haben und dass unsere Audioquelle ein Handy war.

Anschlüsse dokumentieren

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Ich muss zugeben, dass ich beim Prototyp nicht besonders sauber gelötet habe, vor allem nach den Änderungen, die ich eben beschrieben habe. Die endgültige Version sollte übersichtlicher sein. Ich wollte sichergehen, dass das Layout optimal ist und alles gleich beim ersten Mal an die richtige Stelle kommt. Zu diesem Zweck habe ich eine Tabelle mit allen Komponenten und ihren Verbindungen für einen einzelnen Kanal erstellt. Dann habe ich ein zweites Blatt mit einer Stereoversion hinzugefügt und dabei berücksichtigt, dass nur noch die eine 12AT7-Röhre verwendet wird.

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Wir verwenden das Hammond-Gehäuse (867-3634) mit einer perforierten Abdeckung (868-2629) . Der Gehäuseboden wird mit einer MDF-Platte mit dunklem Holzfurnier verkleidet, um ihm den klassischen Look der 70er Jahre zu verleihen.

Die Größe des Gehäuses bietet ausreichend Platz für alle Teile.

Ich habe vor, nur die drei Röhren und zwei Transformatoren für den Audioausgang oben auf dem Gehäuse anzubringen. Bei den meisten EL84-Verstärkern, die ich gesehen habe, sind alle Transformatoren sichtbar, aber auf diese Weise erhalten wir eine gute Mischung von Teilen auf und unter der Gehäuseoberseite. An der Vorderseite gibt es einen Netzschalter, eine Kontrollleuchte und einen Lautstärkeregler, an der Rückseite die Ein- und Ausgangsbuchsen und die Stromanschlüsse.

Weitere Schritte

Ich war einigermaßen erleichtert, dass der Prototyp (wenn auch mit ein paar Korrekturen) so gut funktioniert hat. Nun werde ich beide Kanäle zusammenbauen, mich mal wieder im Punkt-zu-Punkt-Löten üben und die Frage mit der Stromversorgung klären. Außerdem muss das Gehäuse gebohrt werden, damit ich die Komponenten, die Abdeckung und das Furnier befestigen kann. Es gibt also noch einiges zu tun.

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I have a background in the arts, environmental conservation and IT support. In my spare time I do a bit of DJing and I like making things.