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Der Pi-Top: ein tragbarer Computer auf der Grundlage des Raspberry Pi

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So sieht der Laptop unter dem Deckel aus.

Mit der vor Kurzem erfolgten Einführung des Pi 3 und der Meldung, dass der Raspberry Pi inzwischen der am meisten verkaufte britische Computer aller Zeiten ist, setzt der Raspberry Pi seinen Siegeszug fort. Der heute allgemein sehr beliebte Computer war ursprünglich für das Bildungswesen bestimmt, wo modernisierte Lehrpläne Verbesserungen bei der Vermittlung von Kenntnissen in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie und Informatik vorsahen.

Angesichts einer Vielzahl von Kabeln und anderer Hardware wie Monitore, Tastaturen und Mäuse wurde bald klar, dass die Verwendung des Einplatinencomputers im Klassenraum etwas komplexer als zunächst erwartet war! Hier kann der Einsatz des Pi-Tops sinnvoll sein, eine kompakte Komplettlösung mit Laptop-Formfaktor und integriertem Raspberry Pi.

Großer Beliebtheitsgrad

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Der ursprünglich Ende 2014 auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo eingeführte Pi-Top hat sich dort als so beliebt erwiesen, dass das Finanzierungsziel schnell übertroffen wurde. Er entwickelte sich von einem Kartonprototyp zu einem 3D-gedruckten Rahmen und verfügt inzwischen über ein elegantes Spritzgussgehäuse mit einem hellen 13,3-Zoll-Bildschirm.

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Der Pi-Top sorgte für einiges Aufsehen in unserem Büro. Es ist nicht nur intensiv grün (allerdings ist er auch in weniger aufdringlichem Grau verfügbar), er wird auch in einem Karton geliefert, der regelrecht danach schreit, so schnell wie möglich geöffnet zu werden. Wir haben uns die Kamera geschnappt und den Pi-Top ausgepackt.

Montagezeit

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Der Pi-Top wird als Kit geliefert. Er erfordert zwar keine Lötarbeiten, Anfängern wird aber empfohlen, sich für die Montage einen Abend Zeit zu nehmen. Die Montage erfordert einige etwas knifflige Schritte, was aber letztlich alles zur Befriedigung beiträgt, die der Benutzer nach der Fertigstellung empfindet. Ich würde keine komplette Klasse von Schülern bei der Montage einer Vielzahl von Pi-Tops anleiten wollen, aber ich sehe definitiv das Potenzial für kleinere Klassengruppen oder die Montage zu Hause mit mehreren Kindern unter Anleitung eines Erwachsenen.

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Darin liegt ein echter Nutzen für alle Benutzer des Pi-Tops bzw. für jeden, der noch nie aus Neugier das Gehäuse eines elektronischen Geräts geöffnet hat. Zu wissen, was im Gehäuse enthalten ist, und zu sehen, wie etwas zusammengesetzt ist, ist motivierend – das Geheimnis des „schwarzen Kastens“ wird gelüftet.

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Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels waren keine Dateien für den 3D-Druck eines eigenen Gehäuses verfügbar. Aber obwohl das Kit von einer „Selbstdrucklösung“ noch ein Stück entfernt ist, ist es dennoch zu begrüßen, dass der Pi-Top eine entsprechende Montage erfordert, sodass eine gewisse Bastlerstimmung und die Befriedigung aufkommen kann, einen Computer zusammengebaut zu haben.

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Eines meiner Lieblingsmerkmale ist das Fach, in dem die „Hub“-Platine des Pi-Tops und der Raspberry Pi untergebracht sind. Es ist viel Platz für weitere Komponenten vorhanden, z. B. eine Zusatzplatine oder ein Zusatzmodul, möglicherweise eine Festplatte oder andere Hardware, die an den Raspberry Pi angeschlossen werden soll. Praktische Montageschienen ermöglichen die sichere Befestigung derartiger Zusatzausstattungen und Flexibilität bei ihrer Positionierung.

GPIO unterwegs

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Platz für die Hardware-Prototypenerstellung – das war mein erster Gedanke. Mit dem Laser wurde eine einfache Montageplatte geschnitten, um eine 400-Punkt-Steckplatine befestigen zu können. Das Pi-Top-Kit enthält einen Kabelbaum, der die gesamte GPIO-Stiftleiste des Raspberry Pi belegt. Einige der Stifte werden für Funktionen wie die Einschalttaste und die Batteriestatusüberwachung verwendet. Nicht verwendete Anschlüsse werden an eine Stiftleiste am Hub verlagert. Das ist für Benutzer, die daran gewöhnt sind, einfach Rangierdrähte an die GPIO-Stiftleiste des Raspberry Pi anzuschließen, nicht sehr praktisch, aber auf keinen Fall ein schwerwiegender Nachteil.

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Wie verlautet, ist eine Zusatzplatine zur Optimierung der Stiftleistenschnittstelle in Vorbereitung. In der Zwischenzeit wollte ich jedoch auf den GPIO zugreifen. Details zur Stiftbelegung für die Stiftleiste am Hub sind auf der Pi-Top-Website zu finden. Der Einfachheit halber habe ich sie aber noch einmal hier in einer kleinen Datei zusammengefasst (dort sind auch die nachfolgend verwendeten Laserdesign-Dateien zu finden).

Auf der Grundlage dieser Stiftbelegungsinformationen mussten für den Zugang zum GPIO nur noch entsprechende Rangierdrähte für die Verbindung des Hubs mit der Steckplatine angeschlossen werden.

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Der Pi-Top wird mit einer Acrylplatte geliefert, die von einer Seite eingeschoben wird und das oben erwähnte Fach abdeckt. Sie kann auf einfache Weise eingesetzt und entfernt werden. Wenn Sie Zugriff auf einen Laserschneider haben, kann die Platte mit anderen Farben oder Designs neugestaltet werden.

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Ich beschloss, eine Platte mit einer Öffnung anzufertigen, um den Zugang zur Steckplatine zu verbessern. Ich kann mir allerdings auch Platten mit anderen Farben, Logos oder kundenspezifischen Designs als beliebte Modifikationen vorstellen.

Pi-Top-Betriebssystem

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Der Pi-Top wird ähnlich wie mit den NOOBS-Karten bei einigen Raspberry Pi-Bundles mit einer vorinstallierten SD-Karte geliefert. Sie ist für eine einfachere Benutzererfahrung ausgelegt und bietet praktische Funktionen wie Ladebildschirme usw. Sie kann auf einfache Weise in einen Pi 2 eingesteckt und hochgefahren werden.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels funktionierte die Karte im Lieferzustand jedoch nicht mit einem Raspberry Pi 3. Damit sie für den Raspberry Pi 3 verwendet werden konnte, mussten zunächst Updates mit einem Raspberry Pi 2 durchgeführt werden. Ich gehe davon aus, dass dieses Problem bald durch ein Upgrade der auf den gelieferten SD-Karten gespeicherten Images gelöst wird.

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Nach der Installation bietet das Pi-Top-Betriebssystem schnellen Zugriff auf Software, die mit großer Wahrscheinlichkeit in Klassenräumen verwendet wird, dazu gehören Scratch, Python und Wolfram. Eine Software-Exklusivbeigabe des Pi-Top-Teams für den Pi-Top ist CEED Universe, ein spielähnlich aufgebautes Lernprogramm, das Berichten zufolge die Anforderungen des GCSE-Lehrplans in Großbritannien erfüllt.

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Zurzeit machen die Angebote des Pi-Top-Teams noch einen recht unfertigen Eindruck (CEED Universe ist nur eine Demoversion), sind aber durchaus vielversprechend. Schließlich sind ein benutzerfreundliches, leicht zu installierendes Raspberry Pi-Betriebssystem und eine angenehme Benutzererfahrung genau das, was sich viele Lehrer und Endbenutzer wünschen, insbesondere als Tool für den Informations- und Kommunikationstechnologie- sowie Informatikunterricht.

Pi-Top-Benutzer werden dazu angeregt, ein Konto zu erstellen, mit dem der individuelle Lernfortschritt beurteilt und dokumentiert werden kann. Außerdem werden weitere Vorteile versprochen, obwohl auch hier ein etwas unfertiger Eindruck entsteht. Die erwarteten Ressourcen konnte ich nicht finden.

Abschließende Gedanken

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Der Pi-Top ist ein Laptop, allerdings in einer etwas ungewöhnlichen Form. Er ist wahrscheinlich die einfachste Möglichkeit, den Raspberry Pi ohne Anbindung an einen Schreibtisch oder eine Netzstromversorgung zu nutzen. Nach der Montage sieht er wie eine tolle Lösung für das Lernen mit dem Raspberry Pi im Klassenraum aus.

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Das Beste am Pi-Top? Vielleicht die Tatsache, dass er durch einfachen Austausch des Raspberry Pi aufgerüstet werden kann. Das wird durch die kürzlich erfolgte Einführung des Pi 3 besonders deutlich. Fünf Minuten Arbeit und der Austausch einer einzigen Platine bringen einen enormen Leistungsschub gegenüber dem Pi 2.

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Im Moment ist der Pi-Top mit „gut“ zu bewerten. Wenn die unterstützenden Ressourcen verbessert werden, wird er sicher mit sehr gut bewertet werden können. Die Foren und die Benutzer-Community sind relativ neu. Im Laufe der Zeit sollte hier Raum für Feedback von denjenigen geschaffen werden, die den Pi-Top im Klassenraum, zu Hause und anderweitig nutzen.

Da ich mit dem Raspberry Pi vertraut bin, interessiert mich die Flexibilität des Pi-Tops als tragbare Raspberry Pi-Plattform. Ein Laptop mit Platz für eine Steckplatine und zusätzliche benutzerspezifische Hardware sowie einer langen Akkulaufzeit ist sicherlich interessant!

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