Hey! Sie scheinen aus United States zu kommen, möchten Sie auf die Englisch Webseite wechseln?
Switch to Englisch site
Skip to main content

SeaQuest, ein wagemutiges Abenteuer für ein Modellboot aus dem 3D-Drucker

Vor 4 Jahren setzte DesignSpark, mit der Hilfe einiger cleverer Ingenieure, eine Superman-Actionfigur in eine selbstgebaute Kapsel, befestigte diese an einen Wetterballon und schoss ihn in die Stratosphäre, von wo aus er heraussprang und in einem Baum landete. Seitdem bereiste er die Welt zu Maker Faires, Veranstaltungen und Schulen, um die nächste Generation von Ingenieuren zu inspirieren. Er erschien sogar im Buch Awesome 8 von National Geographic und trat im italienischen Fernsehen auf.

Die Zeit war nun gekommen, etwas ebenso Großartiges zu machen, ein herausforderndes technisches Projekt mit einem spannenden Thema. Aber was? Als ich eines Abends ein entspannendes Bad nahm, lehnte ich mich in der Badewanne zurück und sah zur Decke, als plötzlich eine gemeingefährliche Shampoo-Flasche vom Regal stürzte und mich am Knie traf, bevor sie mit einem gewaltigen Spritzer ins Wasser eintauchte. Heureka! Da kam mir die Idee... Ein Tiefsee-Abenteuer!

seaQuest_testing1_f8a2d2dbe372d3256535941c1f22d52bdb4147cd.jpg

Oben: Tests von Dory Version 2 auf Brownsea Island - Poole Harbour, Dorset, Vereinigtes Königreich

Das Projekt SeaQuest begann als Projekt Atlantis. Die Idee dabei war, das genaue Gegenteil von dem Abenteuer des Supermans im Weltraum zu machen, indem eine Kapsel aus einem 3D-Drucker tief hinunter in die See abtauchen und wieder auftauchen würde. Jedoch wurde schon schnell klar, dass das nicht leicht werden würde!

Wasser und besonders Meerwasser ist eine schwierige Umgebung...

  • Die kleinste Menge kann die Elektronik außer Kraft setzen.  
  • Ungenügend geschützte Anschlüsse korrodieren in kurzer Zeit.
  • Wasser und besonders Meerwasser kann mit Funkwellen nicht so leicht in der Tiefe durchdrungen werden. Man muss gar nicht so weit abtauchen, damit das Senden und Empfangen von Funksignalen unglaublich schwierig wird. Das würde bedeuten, dass wir schon bei relativ geringer Tiefe die Verbindung verlieren würden.
  • Je tiefer man kommt, desto dunkler wird es, die Sicht ist eingeschränkt und das führt nicht zu einer guten Videoqualität.

Aus diesen Gründen habe ich entschieden, dass ein Modellboot aus dem 3D-Drucker die geeignetere Lösung darstellen würde. Ich habe mich mit Leuten von The Mid Thames Model Boat Club angefreundet und ein kleines Team aus Ingenieuren zusammengestellt. In Zusammenarbeit mit dem Imperial College Advanced HackSpace in London setzen wir den Plan in die Tat um, ein Modellboot aus dem 3D-Drucker zu konzipieren, zu bauen und zu testen, Elektronik einzubauen und es dann über das Meer zu schicken, damit es an den Ufern eines anderen Landes ankommt und wir so bei dem ganzen Projekt noch einen Guinness Weltrekord aufstellen. Wie schwer kann das schon sein? Es handelt sich ja nur um ein Modellboot aus dem 3D-Drucker mit ein bisschen Funkausrüstung und einem Autopiloten... Total einfach, oder?! Naja, eigentlich gar nicht! Tatsächlich wäre es um einiges einfacher gewesen, etwas aus der Erdumlaufbahn zu schießen! Wasser ist eine unglaublich schwierige Umgebung, es findet seinen Weg in die kleinsten Ritzen und verursacht einen Kurzschluss in der Elektronik. Es hat eine ungeheure Kraft und ist unberechenbar.

seaquest_testing_nemo1_05599a943d4a6807e9295d60dfcca99d808d76b9.jpg

Oben: An der Werkbank mit Nemo Version 3 im Imperial College Advanced Hackspace (3 Uhr morgens!)

Die letzten 6 Monate waren eine Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen. Wir haben eine Reihe von Prototypen gebaut, die wir liebevoll Nemo, Dory und Bruce genannt haben. Wir waren in Seen, auf dem Meer und auch im weltweit größten Wassertesttank von Qinetiq Haslar UK.

Während dieser Entdeckungsreise erlebten wir:

  • 3D-Druckausfälle nach 2 Tagen eines 3-tägigen Drucks,
  • Boote, die sich in heißen Autos verformten,
  • explodierende Schiffsrümpfe, da sie mit Montageschaum überfüllt waren,
  • von Wasser zerfressene Elektronik,
  • Boote, die Feuer fingen, da die Motorsteuergeräte überhitzten,  
  • Wasserkorrosion in den Anschlüssen innerhalb von Minuten, nachdem die Boote im Wasser waren,
  • Probleme mit der Selbstausrichtung, dem Antrieb, der Lenkung und der Auto-Steuerung
  • und schwierige Gespräche mit der französischen Küstenwache...

Nichtsdestotrotz nähern wir uns einer Konstruktion an, die zuverlässig funktioniert, und wenn über den Winter alles gut geht, haben wir ein selbstlenkendes Modellboot aus dem 3D-Drucker, das im Frühjahr bereit für einen Weltrekordversuch ist.

Ab Januar können Sie die ganze Geschichte verfolgen, wie wir das Boot entwickelt und die Versuche aufgebaut und durchgeführt haben. Wir werden über die Probleme, auf die wir gestoßen sind, berichten und beschreiben, wie wir sie gelöst haben, sowie alle Erfolge aufzählen, die wir auf dem Weg hatten. Wenn alles gut geht, sind wir bereit, im Frühjahr 2019 einen Weltrekord aufzustellen, auch wenn wir noch entscheiden müssen, woraus dieser Weltrekordversuch bestehen wird!

Wenn Sie die electronica in München im November 2018 besuchen, können Sie einen der Prototypen am Stand von RS Components (Halle C5, Stand 147) in Bereich von DesignSpark bestaunen.

the_begining1_f83f60015bd40aa6c3cd2c86cd695ef4ec143b99.jpg

Oben: Nachmittags-Tee bei der Beale Park Boat Show (Reading, Vereinigtes Königreich) mit einem frühen Prototyp im Maßstab 0,4 – Gründungsteam SeaQuest: Mitglieder, von links nach rechts: Pete Wood (DesignSpark RS), Richard Ibbotson (Ingenieur i. R.), Gary Fletcher (Imperial College Advanced HackSpace London), Oumkeltoum Lazraq (Ingenieur und Hacker am Residence Imperial College)

DesignSpark Team Geek Dad, Blogger, Gadget Junkie, Technology Evangelist. DesignSpark Team. twitter - @petenwood
DesignSpark Electrical Logolinkedin