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Daten und zukünftige Mobilität

In der EU müssen alle Neuwagen nunmehr mit eCall ausgestattet sein, damit bei einem schweren Unfall eCall automatisch 112 – die Notrufnummer in Europa – wählt und den Standort des Fahrzeugs, den Zeitpunkt des Unfalls und die Fahrtrichtung – besonders wichtig auf Autobahnen – meldet. Ein Notdienstmitarbeiter verwendet dann das eCall-Mikrofon im Fahrzeug, um mit den Fahrzeuginsassen zu kommunizieren. Das System nutzt das Mobilfunknetz und erhält Priorität gegenüber anderen Datennutzern. Wenn die Mitarbeiter in der Verwendung dieser Daten geschult wurden, sollte dies die Zeit verkürzen, die die Ersthelfer zum Eintreffen am Unfallort benötigen, und so Leben retten und die Schwere vieler Verletzungen reduzieren.

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Da sich eCall normalerweise im Standby-Modus befindet und nur dann eingeschaltet wird, wenn das Fahrzeug einen Unfall registriert (z. B. durch Auslösen der Airbags), lässt es keine Ermittlung des Fahrzeugstandorts – oder das Abhören von Gesprächen im Fahrzeug – zu, wenn es sich nicht um einen Notfall handelt. Andere SOS-Systeme, die von Automobilherstellern angeboten werden, sind jedoch nicht inaktiv, so dass Fahrzeuge verfolgt werden können.

Abgesehen von Datenschutz- und Sicherheitsproblemen kann ein GPS-Ortungssystem in jedem Fahrzeug, das mit einer riesigen Datenbank verknüpft ist, sehr nützliche Daten liefern. Staus könnten im Laufe der Zeit verfolgt werden, wobei Fahrzeuge über unterschiedliche Strecken und nicht über eine einzige Strecke umgeleitet werden könnten, um weitere Staus zu vermeiden.

Unfallschwerpunkte könnten erkannt und die öffentliche Planung und die Richtlinien entsprechend angepasst werden. Derzeit müssen Planungsbehörden sich bei der Meldung dieser Standorte auf Versicherungsunternehmen oder Notdienste verlassen.

Die Fahrzeugstandortdaten und alle öffentlichen Parkplätze könnten analysiert und in Beziehung zueinander gesetzt werden, so dass man der Parkplatz-App mitteilen könnte, wo man parken möchten und wie lange. Und die App könnte die günstigsten Parkplätze mit freien Plätzen ermitteln. Der Parkplatz könnte Autofahrern zudem automatisch den Preis in Rechnung stellen, ohne dass diese einen Parkschein benötigen.

Versicherungsunternehmen könnten das aktuelle Versicherungssystem auf ein Versicherungssystem umstellen, bei dem Prämien pro Kilometer oder je nachdem, wo/wann oder sogar wie gefahren wird, berechnet werden. Es wäre daher einfacher, andere Personen in den Versicherungsvertrag aufzunehmen, so dass ein Fahrzeug vielmehr eine Dienstleistung als ein Gebrauchsgegenstand werden könnte. Viele Fahrzeuge werden jeden Tag nur etwa eine Stunde genutzt – die gemeinsame Nutzung innerhalb der anderen 23 Stunden wäre also viel sinnvoller.

Selbstfahrende Fahrzeuge könnten die Notwendigkeit, überhaupt zu fahren, überflüssig machen, doch die Infrastruktur – und die Bereitschaft von Öffentlichkeit und Politik – sind noch Jahrzehnte davon entfernt.

Da Autos allmählich nicht mehr mit fossilen Kraftstoffen angetrieben werden, erfährt der Staat Einbußen hinsichtlich der Einnahmen aus der Kraftstoffsteuer. Wenn dies durch Steuern auf Strom ausgeglichen werden würde, wäre dies für diejenigen nachteilig, die keine Elektroautos fahren, aber dennoch ihre Wohnung mit Strom heizen müssen. Es könnten mehr Straßen zu Mautstraßen werden oder man könnte pro gefahrenem Kilometer (oder je nach Betriebszeit des Motors) besteuert werden.

All dies könnte und wird wahrscheinlich innerhalb der nächsten zehn Jahre geschehen, solange das Mobilfunknetz und die GPS-Satelliten weiter funktionieren. Und die riesigen Datenmengen können in Echtzeit erfasst und analysiert werden.

I am an inventor, engineer, writer and presenter. Other stuff: Royal Academy of Engineering Visiting Professor of Engineering: Creativity and Communication at Brunel University London; Fellow of the Institution of Mechanical Engineers and have a PhD in bubbles; Judge on BBC Robot Wars.