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Daedalus: Haben Sie jemals daran gezweifelt?

Anfang 2016 hatte Richard Browning eine Vision. Er wollte einen funktionsfähigen Antischwerkraft-Triebwerkanzug entwickeln und den menschlichen Alleinflug inspirieren.

Im Laufe des Jahres 2016 konzipierte, baute, überarbeitete und rekonstruierte er seinen Prototyp-Fluganzug – Daedalus – und testete, entwickelte und wiederholte ein Jahr lang, bis schließlich das heutige Arbeitsmodell geschaffen war.

Seine Kraft, seine Beharrlichkeit und sein Ehrgeiz, die Welt zu verändern, sind faszinierend. Daher beteiligt sich RS gern an der unglaublichen Reise von Richard Browning und stellt Werkzeuge, Komponenten und Fachkompetenz zur Unterstützung außergewöhnlicher Technik in Aktion bereit.

Im vierten Teil eines exklusiven Interviews mit Richard Browning ging es darum, ob er jemals Zweifel daran hatte, dass sein System funktionieren würde.

DesignSpark – Mit Sicherheit sind eine feste Überzeugung und viel Beharrlichkeit erforderlich, die Designs immer wieder zu überarbeiten und schrittweise Verbesserungen vorzunehmen. Das Daedalus-System ist seit der Flugerprobung mit dem anfänglichen Design ganz erheblich weiterentwickelt worden. Hatten Sie jemals Zweifel daran, dass das System funktionieren würde?

Richard Browning – Ich bin in meinem Arbeitsleben bekannt dafür, dass ich Ideen gern bis zu Ende verfolge. Die Reserve der Royal Marines war dafür eine gute Schule. Alle sechs Monate wurden etwa 300 neue Teilnehmer aufgenommen. Zwei Jahre später konnten von meiner Gruppe nur ich und zwei andere unsere Green Berets entgegennehmen. Der Weg dahin war wirklich schlimm! Die Teilnehmer müssen den gleichen Standard wie die normalen Royal Marines erreichen, allerdings in ihrer Freizeit. Das bedeutet, jeden Samstag und Mittwoch muss man sich von seinem normalen bequemen Zivilleben zurückziehen und die Herausforderungen einer Marineinfanterieausbildung auf sich nehmen. Man weiß, dass das ziemlich brutal ist, dass das Schwerstarbeit ist und dass es schwer ist, Schritt zu halten. Als normaler Marineinfanterist ist man wenigstens in Vollzeit in Lympstone stationiert, von anderen Leuten umgeben und taucht vollständig in diese Umgebung ab. Wenn diese aber immer wieder verlassen und neu betreten werden und dennoch Schritt gehalten werden muss, ist das wirklich schlimm.

DesignSpark – Und Sie haben das fünf Jahre lang durchgehalten?

Ja, nach ein paar Jahren erhielt ich mein Green Beret und war anschließend drei weitere Jahre mit Unterbrechungen dort tätig. Ich sollte nach Afghanistan gehen, aber meine Frau erwartete unser erstes Kind. Es wäre toll gewesen, die Erfahrung auf diese Weise abzuschließen, aber wer weiß, ob ich in einem Stück zurückgekommen wäre.

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Tests und Entwicklung – August 2016 bis Februar 2017

Ob ich jemals Zweifel daran hatte, dass das System funktionieren würde? Ich wusste natürlich nicht, wohin uns diese Reise führen würde. Ich war mir ziemlich sicher, dass wir den notwendigen Schub entwickeln können, aber ob er kontrollierbar wäre? Ich hatte allerdings zwischenzeitlich erhebliche Bedenken wegen der zunehmenden finanziellen Ausgaben. Man kauft ein Triebwerk und denkt sich dabei, dass das ziemlich viel Geld für etwas ist, das nur viel Lärm macht und sonst keinen Nutzen bringt. Dann kauft man ein zweites Triebwerk und denkt dabei, dass man entsprechend investieren muss, wenn man etwas erreichen will! Um abzuheben, sind aber doppelt so viele Triebwerke erforderlich! Wenn man schließlich über vier Triebwerke verfügt, hat man so viel Geld ausgegeben, dass man davon ein ordentliches Familienauto kaufen könnte, und kann immer noch nicht abheben. Schließlich sagt man sich: „Ich kann es mir jetzt nicht leisten nicht weiterzumachen!“

Die Kehrseite erstaunlicher revolutionärer Innovation ist, wie ein absoluter Idiot auszusehen, über den die Leute sagen: „Wie bist du denn überhaupt darauf gekommen, dass das funktioniert“? Man muss die eigenen Zweifel bekämpfen und das ist nicht immer einfach.

Zum Glück hat mich der finanzielle Aufwand nicht wirklich überfordert. Trotzdem hätte ich mir allergrößte Vorwürfe wegen der Geldverschwendung gemacht, wenn es schiefgegangen wäre. Im Grunde kann dadurch im schlimmsten Fall das eigene Selbstvertrauen für die Durchführung weiterer Projekte verloren gehen. Das ist absolut tragisch, weil nicht selten sieben oder acht Versuche erforderlich sind, bis es halbwegs funktioniert. Stellen Sie sich vor, Sie erzielen den Erfolg, nachdem dieser Prozess sieben- oder achtmal durchlaufen worden ist, das ist einfach unlogisch!

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Aber, ehrlich gesagt, das Fliegen ist für mich unbeschreiblich, einfach genial. Es ist das Einzige in meinem Leben, das mich so sehr fasziniert, dass für mich keine Hürde zu hoch ist. Allein der Betrieb eines dieser Triebwerke ist eindrucksvoll, ganz zu schweigen vom eigentlichen Fliegen. Logisch lässt sich dieses Gefühl nicht so gut erklären.

 

Weitere Ausschnitte aus unserem exklusivem Interview mit Richard Browning:

  1. Wann hatten Sie zum ersten Mal die Idee, ein HPT-System zu bauen?
  2. Können Sie uns ein wenig über Ihren Technikhintergrund erzählen?
  3. Hatten Sie jemals Zweifel daran, dass das Daedalus-System funktionieren würde?
  4. Was können Sie uns über das von Ihnen mithilfe von Sony SmartEyeglass entwickelte HUD-System erzählen?
  5. Wie fit muss man sein, um Daedalus fliegen zu können?
  6. Wird es auf der Basis dieser Entwicklung in absehbarer Zeit eine neue Art des Individualverkehrs geben?



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