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Der Nu:Tekt-Bausatz von Korg enthält alle zum Bau eines Overdrive-Pedals mit Vakuumröhre nötigen Teile.
Nach dem Bau des Nu:Tekt-Kopfhörerverstärkers entschied ich mich, es mit dem etwas komplizierteren Overdrive-Bausatz (181-3538) zu versuchen.
Viele Teile:
Dieser Bausatz umfasst ein robustes Hammond-Gehäuse mit vorgebohrten Öffnungen für Eingangs- und Ausgangsbuchsen, die Reglerknöpfe und eine Buchse für ein externes Netzteil.
Im Gegensatz zum Kopfhörerverstärker, bei dem die Leiterplatte bereits mit einigen Teilen bestückt war, wurde der Overdrive mit leerer Platine geliefert. Dementsprechend enthielt der Bausatz wesentlich mehr Komponenten, unter anderem auch einen (für mich) abschreckend großen Beutel mit Widerständen.
Diese musste ich daher zunächst sortieren und beschriften. Hierbei half mir die Widerstandserkennung der S Smartphone-App DS Toolbox, aber ich habe die Werte auch mit einem Multimeter nachgeprüft.
Wie beim Bausatz für den Verstärker wurde eine umfassende großformatige Anleitung mitgeliefert, die außerdem auch noch auf der Webseite von Korg Nu:Tekt als PDF zu finden war.
Die Teile zusammenbauen
Es lassen sich drei verschiedene Versionen des Effektpedals zusammenbauen:
- Clean: Eine reine Klangverstärkung mit nur geringer Verzerrung
- Overdrive: Ein Allzweck-Overdrive mit charakteristischem Crunch
- Distortion: Ein Klang mit stärkerer Verzerrung
Der Anleitung entsprechend lötete ich zuerst die Widerstände auf, und zwar die für den Overdrive benötigten, da meine Wahl auf diese Variante gefallen war.
Dann ging es nur noch darum, die Anleitung systematisch durchzuarbeiten, dabei auf die Ausrichtung der Dioden zu achten und als letzte Bauteile schließlich die Elektrolytkondensatoren aufzulöten, bei denen ebenfalls die Ausrichtung zu beachten war. Nach Einbau der Widerstände unterscheiden sich manche der verwendeten Kondensatoren je nach gewünschter Effektversion.
Die 4 Potenziometer zur Regelung von Lautstärke, „Tone“, „Shape“ und „Gain“ werden auf der anderen Seite der Leiterplatte aufgelötet. Sie müssen genau auf die Löcher im Gehäuse abgestimmt sein. Achten Sie daher darauf, dass sie bündig mit der Platine sind und nicht schräg stehen. Wie ich zu spät entdeckt habe, ist es einfacher, sie jetzt zu montieren und die Platine erst dann wieder umzudrehen und die Eingangs- und Ausgangsbuchsen anzubringen.
Ins Gehäuse einbauen
Der Fußschalter und die LED wurden in das Gehäuse eingebaut und anschließend lötete ich die entsprechenden Steckverbinder an. Da die LED nicht ganz fest in ihrer Halterung saß, hielt ich sie mit einem Wärmeschrumpfschlauch an ihrem Platz.
Jetzt ging es darum, die Leiterplatte in das Gehäuse einzubauen. Dabei wurde mir klar, warum die Bohrungen für die Potenziometer etwas länglich waren – so konnte die Platinenbaugruppe ihren Platz einnehmen und dann so zurückgleiten, dass sie fest und sauber an ihrem Platz saß und die rückwärtigen Buchsen hinter ihren Bohrungen hervortraten. All das macht einen sehr durchdachten Eindruck.
Die NuTube hinzufügen
Die Montage des Gehäuses ist einfacher, wenn die NuTube selbst erst nach dem Einbau der Hauptplatine eingesetzt wird.
Die NuTube ist auf eine separate, über ein Flachbandkabel mit der Hauptplatine verbundene Platine aufgelötet. Sie wird durch einen beidseitig klebenden Gummistreifen gehalten, der vor dem Löten der Pins befestigt wird. Sie wird dann mit einem ähnlichen, aber dickeren Gummistück mit der Hauptplatine verbunden, sodass sie gut vor Vibrationen geschützt ist. In der Beschreibung zum NuTube von Korg heißt es dazu: „Bei einer starken Stoßeinwirkung auf das Gerät können Geräusche im Hochfrequenzbereich ausgegeben werden.“
Ich hatte zunächst Probleme, das Effektgerät in Betrieb zu nehmen, konnte aber als Ursache einen höchstwahrscheinlich fehlerhaft gelöteten Kondensator ermitteln. Nachdem ich diesen Fehler behoben hatte, funktionierte das Overdrive-Pedal wie vorgesehen.
Anpassungen vornehmen
Das Gerät kann über einen kleinen Wahlschalter wahlweise auf Einzel- oder Doppelmodus gestellt werden. Wenn er auf Doppelmodus steht, werden zwei Stromkreise in Reihe geschaltet, wodurch sich Gain und Lautstärke erhöhen, die Lebensdauer der Batterie allerdings verringert.
Das Trimmpotenziometer stellt die Vorspannung der NuTube ein. Ich habe sie (wie in der Anleitung empfohlen) auf maximale Lautstärke gesetzt, indem ich den Wahlschalter auf Einzelmodus gesetzt und dann den Trimmer so eingestellt habe, dass die NuTube einen möglichst hellen Klang hatte.
In der Anleitung heißt es unter anderem: „Der Operationsverstärker verwendet einen IC-Sockel und kann daher leicht ausgetauscht werden“. Daher gehe ich davon aus, dass der Operationsverstärker ausgewechselt werden kann, wenn man sich einen anderen Effekt wünscht – später will ich das gerne einmal ausprobieren.
Da ich keine echte Gitarre habe, musste ich auf ein YouTube-Video zurückgreifen, in dem jemand unverzerrt Gitarre spielt. Ich habe den Klang in das Pedal eingespeist und bekam eine gute Vorstellung davon, welchen Effekt der Overdrive erzeugt.
Fazit
Der Zusammenbau des Sets hat Spaß gemacht, obwohl es schwieriger war als beim Kopfhörerverstärker. Auf jeden Fall würden eine bunte Lackierung und Beschriftungen auf den Reglern dazu beitragen, dass das Gerät auch so aussieht, wie es sich anhört.
Ich werde es einigen meiner Freunde geben, die Gitarre spielen, damit sie es auf Herz und Nieren prüfen und den Klang beurteilen – dieser Test hat dann wesentlich mehr Aussagekraft als der mit dem virtuellen Gitarristen.